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Ganzheitliche Chiropraktik

Der Begriff Chiropraktik entstammt aus dem Altgriechischen (χείρ cheir ‚Hand‘ - πραξις praxis ‚Tätigkeit‘) und bedeutet so viel wie »mit der Hand tun«.

 

Ein kurzer Blick auf die Geschichte...

 

Früher mussten die Menschen für ihren Lebensunterhalt meist körperlich hart arbeiten. Die harte Arbeit, die nicht selten auch noch in gebückter Haltung verrichtet werden musste, ging fürchterlich auf die Knochen, vornehmlich auf die Wirbelsäule. Sie führte zu frühem Verschleiß und wer die Mitte der dreißiger Lebensjahre überhaupt erreichte, war körperlich meist am Ende. Ausgrabungen belegen das und zeigen die zerschundenen Wirbelsäulen. Selbst ein Laie kann sich anhand des Zustandes der degenerierten Knochen und Gelenke vorstellen, unter welchen fürchterlichen Schmerzen diese Menschen gelitten haben müssen. Doch Felder, Vieh oder Lehnsherren waren diesbezüglich erbarmungslos, kannten weder Sonntag noch Krankschreibung.

Die Leute gingen zu Laienbehandlern, sogenannte »Volksheiler« – gerne auch umgangssprachlich »Knochenbrecher« oder »Sehnensetzer« genannt – manchmal ansässig, manchmal reisend.

 

In der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelten sich die Methoden und Lehren, aus denen die heutige Osteopathie und die Chiropraktik entstanden.

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Der Amerikaner Andrew Taylor Still (1830-1917) litt von frühester Jugend an unter migräneartigen Kopfschmerzattacken, die er selbst behandelte und lindern konnte. Das war sicher ein Schlüsselerlebnis für seinen weiteren Werdegang. Er studierte Medizin und seine Beobachtungen führten in der Folge zur Entwicklung der Osteopathie.

 

Etwa in derselben Zeit wurde Daniel David Palmer (1845−1913) in einer Therapieform ausgebildet, die er, um sie selbst vermarkten zu können, Chiropractic nannte. Er gab diese Lehre weiter und diese »Chiropractor« genannten Behandler kamen nach Europa und verbreiteten hier ihre Behandlungsart.

In Deutschland entwickelte sich aus der Erfahrungs- und Laienheilkunde des Mittelalters der Berufsstand des Heilpraktikers und so wurden die meisten »Chiropractors« (eingedeutscht etwa Chiropraktoren oder Chriopraktiker) Heilpraktiker. Das ist bis heute so.

 

Zur Ausübung der Chiropraktik benötigt der Therapeut eine Heilerlaubnis, die nach deutschem Recht Ärzten und Heilpraktikern vorbehalten ist. Die Begriffe Chiropraktiker und Chiropractor sind in Deutschland nicht geschützt, lediglich der Begriff »Chirotherapeut« ist eine geschützte Berufsbezeichnung und alleine den Ärzten vorbehalten.

 

In fast allen Ländern hat die Chiropraktik einen ganz anderen Stellenwert als bei uns. In Amerika, ihrem Herkunftsland, aber auch bei unseren schweizer Nachbarn ist die Chiropractic sogar ein Studium mit Promotionsmöglichkeit.

 

Bestätigt wurde mir das durch einen Patienten, einen Amerikaner,

der seit ca. 20 Jahren in Deutschland lebt. Ein Deutscher geht mit Rückenschmerzen zum Orthopäden, ein Amerikaner mit denselben Beschwerden zum Chiropraktiker...

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Auch in der Schweiz arbeiten Ärzte und Chiropraktiker eng zusammen,

die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen...

Das Wohl des Patienten steht im Fokus, man nutzt lieber die interdisziplinären Synergieeffekte, anstatt Energien durch Eitelkeiten

und Standesdünken abzusaugen – vorbildlich, wie ich finde.

Ob wir das in Deutschland irgendwann auch hinkriegen?

 

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